Ralf Stadler erhält den Deutschen Kurzfilmpreis 2006 für „Zigarettenpause“



Aus über 226 wettbewerbsfähigen Einreichungen wurde Ralf Stadlers Film von der Jury ausgewählt. Als einer von zwei Filmen trat er in der Kategorie „Laufzeit bis sieben Minuten“ an. Der Preis ist mit einer Prämie von 30.000 Euro verbunden. Die Verleihung fand im Rahmen einer festlichen Galaveranstaltung am 16. November 2006 an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam statt.

Der Deutsche Kurzfilmpreis wird zum 51. Mal verliehen. Er stellt die wichtigste Auszeichnung für den deutschen Kurzfilm dar. Insgesamt sind zehn Filme in vier Kategorien nominiert. Die Preise wurden überreicht durch Bernd Neumann, den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.



„Zigarettenpause“ erzählt innerhalb einer Zigarettenlänge von sechs Minuten einen surrealen Sketch nach einem Theaterstück von Daniil Charms. Seine Premiere feierte „Zigarettenpause“ auf dem renommierten New York Film Festival. Hierzulande stellte Stadler den Film unter anderem auf dem Hamburger Kurzfilmfestival vor.
Der Deutsche Kurzfilmpreis ist der bisher größte Erfolg des 32-jährigen Regisseurs. Film studiert hat er an der Kunsthochschule für Medien in Köln, wo er im Sommer erfolgreich seine Diplomprüfung absolvierte. In Zukunft möchte Stadler, der in seiner Wahlheimat Paderborn lebt, Kinoprojekte realisieren. Der Gewinn des Deutschen Kurzfilmpreises könnte für das Schussenrieder Regietalent ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum ersten abendfüllenden Spielfilm sein.

Zusammen mit den anderen nominierten Filmen wird „Zigarettenpause“ im neuen Jahr im Rahmen des Programms „Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs“ in diversen deutschen Städten zu sehen sein.

Jurybegründung für die Verleihung des Deutschen Kurzfilmpreises

„Schwarz-weiß und grob gekörnt stellt der Film die Zukunft dar: Als Wiederkehr der Vergangenheit - in diesem Fall der Atmosphäre von Krieg und Schwarzhandel, Resignation und Tristesse aus dem Russland der 40er Jahre, deklariert als Blick in das Jahr 2024. Ein sehenswerter Versuch, die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit im Leben von Menschen zu ergründen und die immer wiederkehrenden Versuche, in allem einen verborgenen Sinn zu finden, den es nicht gibt. Die Auszeichnung gilt der überzeugenden filmischen Umsetzung eines philosophischen Ansatzes.“


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